Ortsumgehung Ebermannstadt - Historisches

 

Seit Jahrzehnten wird eine Umfahrung von Ebermannstadt diskutiert. Nun haben wir die große Chance, dass sie verwirklicht werden könnte, wenn sie im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf verbleibt.

 

Eine sehr frühe Planung sah einmal vor, eine Straße von Forchheim über die Jurahochfläche nach Pegnitz zu bauen. Aus finanziellen Gründen wurde davon Abstand genommen.

Bis Mitte der sechziger Jahre sah der Flächennutzungsplan der Stadt Ebermannstadt eine Umgehung oberhalb des heutigen Baugebietes "Debert/Bayerische Gasse" vor. Durch den Neubau der Bundesstraße 470 durch den Stadtteil Breitenbach (eigenständige Gemeinde bis 1939), betrachtete der seinerzeitige Stadtrat die Planungsabsicht als überholt und nahm die Umgehungsstraße aus dem Bauleitplan heraus. Dafür wurde Bauland geschaffen.

Doch die Diskussion über die Lärmbelästigung der geplagten Breitenbacher nahm nie ab.

So wurde vom Straßenbauamt Ende der achtziger Jahre angedacht, die Umgehung von Ebermannstadt, von Pretzfeld aus kommend, über die Bayerische Gasse/Stadtpark, ersatzweise auf den aufzulassenden Bahngleisen, quer über das Wiesenttal in Richtung Gasseldorf zu führen. Die Kosten wurden seinerzeit auf 80 Millionen DM beziffert, wobei die Stadt Ebermannstadt, im Gegensatz zu heute, die Kosten ganz alleine hätte tragen müssen.

In diesem Zusammenhang wurde von einer Stadtratsgruppierung der Vorschlag eingebracht, die B 470 von der Molkerei, vorbei an der Kläranlage, zum Gewerbegebiet "Pretzfelder Straße" zu führen. Hier wurde also wiederum die Bahnlinie und die Bayerische Gasse als mögliche Trasse ins Spiel gebracht. 

Auch 1994/95 sinnierte das Verkehrsplanungsbüro Dr. Ing. Schubert, Hannover, über eine Ortsumgehung nach, als sie das Verkehrsgutachten zur  Altstadtsanierung vorstellte.

2013 beantragte der Stadtrat die Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2015/2030. Dem wurde trotz erheblichen Widerstandes einiger Ebermannstädter stattgegeben. Auch die Breitenbacher sind keine Bürger 2. Klasse!

Die Ortsumgehung von Ebermannstadt hat, wie man sieht, schon Generationen beschäftigt. Die jetzige Planungschance dürfen wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen. Es wird Jahre dauern, bis erste Planungsentwürfe vorliegen. Dann erst wird feststehen, ob sich alles wie geplant realisieren lässt. Doch es ist viel einfacher, Irritationen zu schüren, ohne Alternativen aufzuzeigen.